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"Noch bietet die Wiederherstellungschirurgie eine Fülle von neuen Aufgaben, deren Meisterung die vollste Befriedigung gewähren kann, weil hier das ganze Wesen der Chirurgie zur Geltung kommt. Denn Chirurgie ist Handwerk, Wissenschaft und Kunst." Erich Lexer, 1930
Johannes
Groschupf hat zwei Leben: eines vor und eines nach seinem Unfall. 1994, er ist
dreißig Jahre alt, stürzt er auf einer Reportagereise mit dem Hubschrauber in
der algerischen Wüste ab. Nach dem Aufschlag gerät die Maschine sofort in
Brand, die Insassen werden in eine Feuerwolke gehüllt. Johannes Groschupf
gelingt im letzten Moment die Flucht aus dem brennenden Wrack; wenige
Augenblicke später explodiert der Hubschrauber.
Zusammen
mit einem Co-Piloten ist Johannes Groschupf der einzige Überlebende des Unglücks.
Was
folgt, ist ein Martyrium aus Schmerzen, unzähligen Hauttransplantationen und
dem Schock, entstellt zu sein. 80% seiner Hautoberfläche sind verbrannt:
Gesicht, Kopf, Hände, Hals und Brust weisen hochgradige Brandwunden auf.
Verschont bleiben lediglich Nacken, Bauch und beide Füße.
So etwas
überlebt man normalerweise nicht, sagen ihm die Ärzte. Mehr als ein Jahr
verbringt Johannes Groschupf im Krankenhaus und muss immer neue Operationen
durchstehen, in denen er wieder und wieder Hauttransplantationen erhält,
anfangs, um sein Leben zu retten, später, um ihm wieder zu einem
menschenwürdigen Aussehen zu
verhelfen.
Dieses
gravierende Ereignis im Leben von Johannes Groschupf bildet den Einstieg in
einen Film, der dem Zuschauer einen Einblick in den vielseitigen und oft
unterschätzten Wirkungsbereich der Plastischen Chirurgie bieten soll. Ausgehend
von Johannes Groschupfs Geschichte erfährt der Zuschauer, was die Rekonstruktive
Chirurgie heute alles medizinisch leisten kann und warum die Plastische
Chirurgie keineswegs mit der Ästhetischen Chirurgie gleichzusetzen ist.
Im Film
begegnen uns sowohl medizinische Fachleute als auch prominente Vertreter aus
der Modeszene, der Kunst und den Medien, die zu den Trends der
Schönheitsindustrie und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um Schönheit
Stellung beziehen. Die Plastischen Chirurgen geben dem Film durch ihr Fachwissen
eine fundierte wissenschaftliche Grundlage. Ihre Aussagen spiegeln aber auch
eine umfassende gedankliche Auseinandersetzung mit Schönheit an sich, mit dem
Widerspruch zwischen realem und idealisiertem Körper sowie den ethischen Fragen
ihres Tuns.
www.benediktpictures.de
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