Die Plastiker Der FilmIntroDie Plastische ChirurgieDie PlastikerÄsthetische ChirurgieFilmdatenKontakt


Wüstenlandschaft. Flirrende Hitze. Wir blicken aus erhöhter Position über eine Ebene, rechts kommen die Ausläufer eines dunkelroten Steingebirges ins Bild. Wüstensand fegt vorbei, in weichen Wellen läuft der Sand hin. Der Zuschauer erblickt die Landschaft, die für Johannes Groschupf zugleich Ende und Anfang seines Lebens bedeutet. Im Voice-Over hören wir seine Stimme; er beschreibt, wie sich der folgenschwere Unfall in der Sahara abspielte. Der Überlebende schildert diesen einschneidenden Moment und lässt seine Erinnerungen, seine Empfindungen für den Zuschauer lebendig werden. Es folgen Krankenhausbilder. Das Licht ist jetzt blau und kühl, ganz im Gegensatz zur vorherigen Wüstenhitze. Wir sehen Ärzte in weißen Kitteln vorbeihasten. Blitzende Skalpelle, Spritzen, ein OP-Tisch - die Bilder medizinischer Gerätschaften begleiten Johannes Groschupfs Bericht vom Beginn eines langwierigen Wiederherstellungsprozess. Eine Box einer Verbrennungs-Intensivstation (z.B. München-Bogenhausen, BGU-Ludwigshafen oder MHH Hannover), das Dahindämmern unter Einfluss von Medikamenten, schließlich das erste Erwachen nach etlichen Operationen im künstlichen Koma. Der Zuschauer erfährt, wie Johannes Groschupf seinen so schwer versehrten Körper und den Genesungsprozess erlebt hat, erfährt, dass erst die erschrockenen Reaktionen seiner Besucher ihn irgendwann dazu gebracht haben, sich selbst anschauen zu wollen. Er schildert, wie die Ärzte ihm einen Spiegel reichen und er wahrnimmt, dass sein Gesicht ein anderes geworden ist: Der Haaransatz ist verschwunden, den Mund empfindet er als hässlich, die Lippen scheinen ihm "wie zu einem Schrei aufgesprungen und dann erstarrt". Nur an den Augen erkennt er sich noch.  "Ich will meine gesamte Haut unversehrt zurück haben. Die Ärzte legen mir in immer neuen Operationen immer neue Haut auf, Haut von toten Schweinen oder toten Menschen, sie nehmen von gesunden Arealen meiner Haut, um sie anderswo aufzulegen, sie lassen in Amerika meine Haut nachzüchten; alle diese Hautteile sollen mit der Zeit anwachsen. Freilich, man wird sie stets als neue, fremde Haut erkennen, geben die Ärzte zu. Ich soll mir aber weiter keine Sorgen machen."
Johannes Groschupf, Der Absturz, Radiofeature  In der Anfangssequenz werden die wesentlichen Themen und Inhalte des Films bereits durch Johannes Groschupf angesprochen: Wie lebt man mit einem brachial veränderten Körper? Wie ändert sich das eigene Selbstbild, wie vielleicht sogar die eigene Identität? Und wie erlebt der Patient den Prozess der Wiederherstellung, der ebenfalls einen schwerwiegenden Eingriff in seinen Körper bedeutet? Über den Fall von Johannes Groschupf leitet uns der Film zunächst hin zur medizinischen Materie der Verbrennungschirurgie, davon ausgehend weiter zur Rekonstruktiven Chirurgie im Allgemeinen, deren Möglichkeiten anhand aktueller Fallbeispiele vorgestellt werden. Durch Begegnungen mit eindrucksvollen Persönlichkeiten der Plastischen Chirurgie gewinnt der Zuschauer einen Eindruck von der komplexen Arbeit dieser Ärzte, bevor der Bezug zu der den meisten Menschen bekannten Ästhetischen-, oder umgangssprachlich Schönheitschirurgie hergestellt wird. Abschließend treffen wir noch einmal auf Johannes Groschupf, diesmal in seinem heutigen Leben nach dem Unfall.

Top